Archiv für August, 2010

Coming next: Gigaset A400 / C300

22. August 2010, 13:35

Die beiden sind nun bestellt und sollten bis Donnerstag da sein.
Bestellt ist einmal das A400 (SW-Display) und ein Erweiterungs-Pack C300H (Farbdisplay).

Was schon auffällt: es wurde mal wieder kräfitg gespart.
Abheben und Lautsprecher sind die gleiche Taste, die in der letzten Genration eingeführte Stumm-Taste (ersetzte die Call-By-Call Taste, die ein praktisches 2tes Telefonbuch ist) ist jetzt die R-Taste.
Also 2 Tasten weniger. Man fragt sich, was dieses Sparen bringen soll.
Call-By-Call oder Stumm  geht ja ggf noch, das erste brauchen wohl nur wenige, das 2te geht auch per Display-Taste (die auch nicht jedes Modell anbot).

Aber jetzt immer doppelt Drücken wenn man eingehend oder ausgehend telefonierne will, das kann es doch nicht sein?

Eher hätte R wegbleiben können. Das brauchen nunmal wirklich nur wenige Leute.
Das diese Taste noch da ist, lässt eher vermuten, das die Rückfrage/Makel/Konferenz-Funktionen fehlen.
Beim C380 und den A-Modellen fehlte diese Funktion bisher. Dabei ist das reine Software-Sache und zumindest C380 und A580 bzw diese neuen Modelle bieten auch das zur Anzeige und Steuerung geeignete Grafik-Display.

Nunja, wenn die Geräte da sind weiß man mehr. Auch, ob die Geräte wirklich zueinander und zu anderen Geräten kompatibel sind.

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Auerswald Türsprechanlage TFS Dialog 200 – Test

7. August 2010, 16:07

Die TFS Dialog 200 ist eine Türsprechanlage für Analoge Nebenstellen einer Telefon-Anlage.
200 ist die Serien-Bezeichnung, mit den Ausführen 201 – 204 (1 bis 4 Klingeltasten).
Außerdem gibt es noch die 300-Serie für die Unterputz-Montage und ein ‚Bastel-Modul‘ zum Einbau in vorhandene Sprechgitter/Briefkasten-Systeme.

Ich habe Sprechanlage Dialog 203 jetzt seit etwas mehr als einer Woche im Einsatz.
Sie ersetzt die Telegärtner Doorline a/b.

Grund war vorallem die doch recht Bescheidene Sprachqualität/Lautstärke der Telegärtner. Direkt an der Straße und zur Straße hin gerichtet hört man nichts im Lautsprecher, wenn gerade ein Auto vorbei fährt, da automatisch zwischen Lautsprecher und Mikro gewechselt wird. Nur hört man selber das Auto auch nicht, solange man spricht, kann also nicht durch Abwarten drauf reagieren.

Klang / Gesprächsqualität

Das Umschalt-Verhalten ist bei der Auerswald generell das gleiche, es klappt aber deutlich besser.
Man muss schon draußen sprechen, bzw die Geräusche müssen sehr laut sein, damit man im Lautsprecher nichts hört. Dazu ist der Lautsprecher lauter und das Mikrofon empfindlicher. Daraus ergibt sich eine deutlich bessere Sprach-Qualität und Lautstärke.
Dennoch stellt sich die Frage, warum die Umstellung auch von den Außen-Geräuschen abhängt und nicht nur durch die Sprache am Telefon geregelt wird. Da es aber gut funktioniert, kann es auch egal sein…

Eine kleine Besonderheit ist, das man nach dem Klingeln draußen keine Wähl- und Freizeichen o.ä. hört. Sobald man dann ans Telefon geht und spricht, wird der Lautsprecher eingeschaltet. Dabei wird die Sprache erkannt, nicht das reine abheben.  Dennoch klappt diese Erkennung schnell und Zuverlässig. Ein ‚Verschlucken‘ des ersten Wortes ist nicht zu spüren.
Bei anderen Herstellern gibt es eine solche Möglichkeit nur, indem man nach dem abheben eine Taste drücken muss.

Auch das Auflegen am Telefon wird sehr schnell erkannt. Das bei anderen Systemen teilweise recht lange ’nachtuten‘ lässt sich zwar technisch nicht ganz verhindern, ist aber mit nur 2 Tönen sehr kurz.

Da man durch die nicht hörbaren Wähl-Geräusche nicht wirklich weiß, ob man nun richtig gedrückt hat, wird beim Drücken ein Bestätigung-Ton ausgegeben. Man kann diesen Ton aber auch abstellen.

Telefonieren

Wie ein Telefon, wählt auch eine Türsprechanlage mit a/b-Anschluß einfach eine Nummer.

Und hier muss man vor dem Kauf aufpassen: Bei manchen Modellen sind die Nummern-Längen sehr begrenzt, R oder * und # sind nicht wählbar, oder das R wird zwangsweise gewählt,…
Hier ‚muss‘ dann die TK-Anlage mitspielen, z.b. mit Kurzwahlen, abstellbarer Amtsholung o.ä.

Bei der TFS-Dialog ‚fehlt‘ nur das R. Die Nummern können hinreichend lang sein (z.B. für Handy), dürfen Wählpausen enthalten und auch * und #. So ist das statt dem R meist auch mögliche ** für die interne Wahl möglich.
Auch ganz leer darf die Nummer sein, wenn man z.B.  eine Direktruf/Babyruf Funktion in der TK-Anlage verwenden möchte (automatische Wahl beim Hörer-abheben).
Eine Möglichkeit, bei Nicht-Erreichbarkeit automatisch die Nächste Nummer zu wählen, fehlt. Es stellt sich aber eh die Frage, ob die Leute lange genug warten würden…

Dafür ist es möglich, eine andere Taste zu drücken, solange es noch klingelt. Die TFS legt dann auf und wählt die neue Nummer. Das hat natürlich auch so seine Nachteile, ist man nicht schnell genug dran, oder klingelt jemand Sturm, wird der Rufaufbau immer wieder abgebrochen. Verhindern lässt sich dies nicht, nur ein Schutz-Zeitraum Einstellen (siehe weiter unten). Erst recht unverständlich ist, warum dieses abbrechen auch bei mehrfachem Druck der gleichen Taste passiert.
Immerhin ist dieses Abbrechen dann nicht mehr möglich, sobald das bestehende Gespräch erkannt wurde und der Lautsprecher an ist.

Die Zeit zwischen betätigen des Klingelknopfes und Klingeln am Telefon kommt mir etwas länger vor als mit der Telegärtner Doorline, ist aber auch nicht sooo extrem. Ein bisschen nachbessern könnte man hier aber schon noch.

Äußeres

Das Gehäuse ist schön klein und vorallem flach. Es steht nur ca 1 cm von der Wand ab. Da stehen manche Unterputz-Systeme weiter ab. Dazu komtm aber ggf noch ein Regenschutz-Dach. Regenschutz ist zwingend nötig, wenn die TFS nicht z.B. durch ein Vordach vor Regen geschützt ist.
Auerswald bietet hier auch ein Schutzdach in 2 Größen (zum Überdecken größerer Montage-Löcher von der alten Sprechanlage)
Von der Breite passt es gut an die vorgesehen Stelle. Viele Systeme sind breiter zu tief und passen daher nicht. Der vorhandene Rand ergibt gleich den Regenschutz und zusammen mit den kleineren Tasten ist es für Klingelkinder auch nicht mehr so leicht, ’spontan‘ zu treffen.

Das Gehäuse an sich ist aus natur eloxiertem Aluminum und damit deutlich schöner und haltbarer als das weiße Plastik der Telegärtner (z.b. Verfärbungen).

Es gibt keine Schrauben außen am Gehäuse. Zu Montage wird mit einem speziellen Werkzeug eine Feder im Sprechgitter betätigt und dann das Beschriftungsfeld entfernt. Das Gehäuse wird durch die dann zugänglichen Schrauben in der Wand gehalten. Bei stabiler Montage lässt sich die TFS dann auch nicht ‚einfach so‘ abmontieren.

Anschlüsse

Die sind nun wirklich ausgiebig vorhanden: Es können 2 Klingeln (je max 500 mA), ein Türöffner (2 A) und ein Treppenlicht-Relais angeschlossen werden.
Die Treppenlicht-Funktion kann anstelle der Klingel-Funktion auf eine Taste gelegt werden und/oder per Telefon-Code aktiviert werden.

500 mA für eine Klingel sind sehr wenig. Das sollte man vor dem Anschluss nachmessen.  Bei mir sollen 2 klassische Schellen gleichzeitig regieren, die zusammen ca 1,2 A brauchen. Also schon eine alleine hat über 500 mA.

Und einen Anschluss für den Klingeltrafo gibt es natürlich auch noch.
Praktisch, wenn man nur 2 Adern hat: Der Strom ist nur für Tasten-Beleuchtung und die Zusatz-Funktionen (Klingeln, Treppenlicht, Türöffner) nötig.

Wobei die Tasten-Beleuchtung alternativ auch aus der Telefon-Leitung versorgt werden kann. Das ist aber recht unpraktisch: Damit der Strom aus der Telefon-Leitung reicht, ist diese ständig belegt und die TFS so nicht anrufbar (z.B. wenn man wem am Fenster oder per Kamera sieht und ansprechen will, bevor er klingelt). hier wäre eine Anklopf-Erkennung wünschenswert.
Nach dem Klingeln braucht es dadurch auch etwas länger. Es muss ja erst ‚aufgelegt‘ werden, dann nochmal mindestens 1,5 Sekunden warten damit die TK-Anlage kein R erkennt und dann erst wählen.
Immerhin geht es auch ganz ohne Beleuchtung. Dies ist wohl auch vorzuziehen, wenn kein Stromanschluss möglich ist.

Das sich alle Ausgänge die Masse mit dem Trafo teilen, ist ein Potential-freier Anschluss nicht möglich.
Dies ist je nach Anschluß-vorhaben evtl unpraktisch.

Schaltmodule

Die Schaltmodule sind eine Besonderheit von Auerswald. Damit ergibt sich das Problem mit dem Potential-freien Anschluss, Kabel-Verlege-Probleme und den nur 500 mA. Die Schaltmodule können 1 A schalten.

Angeschlossen werden diese Module an beliebiger Stelle in der Telefonleitung zwischen TFS und TK-Anlage.
Das Modul verhält sich wie ein Klingeltaster und wird direkt aus dem zu schaltenden Stromkreis versorgt. Bei zu hohem Innenwiderstand des zu betätigenden Gerätes klappt dies nicht, daher kommt ein passender widerstand gleich mit. Im Moment des schaltens bekomtm das Modul natürlich keinen Strom mehr, es hält sich dann durch einen Kondensator für 1,5 – 4 Sekunden (die Zeit ist nicht wählbar, sondern ergibt sich wohl durch den Ruhestrom). Jedenfalls ist es hier für die Klingel gut passend.

Es sind wohl beliebig viele Schaltmodule möglich. An jedem kann eine Frequenz von 1 – 6 gewählt werden. Diese kann man den Klingeltastern, der Licht-Funktion oder der Türöffner-Steuerung zuweisen. Das unabhängig von den im TFS eingebauten Klingel-Anschlüssen. Auch über einen Code am Telefon kann man die Frequenzen später ‚auslösen‘.

Unpraktisch ist, das jedes Modul nur auf eine Frequenz reagieren kann. So kann man z.B. nicht die Klingel beim Kind auch auf den allgemeinen Familien Klingel-Knopf legen. Da brauchts dann ein Modul mehr….

Mein Anschluss

Nachdem nun schon zum betätigen der Klingel kein Strom an der TFS nötig ist und eine stabile Versrgung nur für das Tasten-Licht egal ist, habe ich deren Strom-Anschluss einfach parallel zum Klingel-Taster angeklemmt. Das Licht ist dann eben  kurz aus während es klingelt, erspart aber ein extra Netzteil, wie es bisher für die Telegärtner nötig war.

Einstellungen und Verhalten

Etwas unpraktisch: um Einstellungen zu verändern, muss man erst am TFS für 5 Sekunden eine Taste drücken. Dann hat man 3 Minuten Zeit, per Telefon anzurufen, um Einstellungen vorzunehmen. Da man für die Einstellungen eine PIN braucht, ist dieses zwingende Taste-Drücken recht unnötig.
So kann man die Einstellung nicht von Unterwegs aus ändern, bzw muss auch sonst vor Umstellen der Nummer (z.B. Zuhause oder Handy) imemr erst nach draußen und dann zum Einstellen nochmal rein.

  1. Es gibt eine Zeit-Einstellung, die oben Beschriebenes abbrechen durch mehrfaches Klingeln verhindern soll (0,5 – 4,5 Sekunden). Das ist aber sehr unpraktisch gelöst, die Einstellung wirkt schon für das erste Klingeln. Man ‚muss‘ es also bei 0,5 Sekunden lassen, damit es nicht unerträglich lange dauert, wenn jemand klingelt.
    Eigentlich sollte das erste Klingeln sofort die Wahl Auslösen und die Mehrfach-Drück Schutz-Zeit eigenständig einstellbar sein (und auch deutlich länger) und auch mehr als . Völlig unverständlich ist, warum auch bei mehrfachem Druck der gleichen Klingeltaste erst abgebrochen und neu gewählt wird.
  2. Zeit zwischen Auflegen und abheben. Laut Anleitung wirkt diese für die Strom-Versorgung aus der Telefon-Leitung, wo ja erst aufgelegt werden muss.
    Sie wirkt aber auch, wenn jemand mehrfach klingelt. Das ist so auch richtig, sollte aber erwähnt werden.
  3. Anruf-Zeit: in 10-Sekunden schritten, wie lange es klingeln soll. Ein normaler Anrufbeantworter geht nach ca 20 Sekunden dran (bei 4 Klingeltönen). Je nach gewünschtem Verhalten (AB soll übernehmen oder eben nicht), sollte die TFS ca 10 Sekunden länger anrufen als der AB zum abheben braucht oder eben der AB mindestens 5 Sekunden später (z.B. nach 5 Klingeltönen) abheben.
    Sollen die Anrufe auch mal aufs Handy gehen, sollten mindestens 30 Sekunden eingestellt werden.
  4. Lautstärke, Leitungs-Empfindlichkeit, Umgebungs-Lautstärke: Sollte die Werkseinstellung kein gutes Ergebnis liefern, kann man hier rumprobieren. Ich habe es auf Werkseinstellung gelassen. Eine automatische Einmessung gibt es nicht, ist aber wohl hier auch nicht nötig (da es ja passt).
    Info: Sollte es trotz Anpassung der Leitungs-Empfindlichkeit nicht gut oder garnicht mit der Fritz!Box laufen, an den Auerswald-Support wenden. Dann ist ein Firmware-Update der TFS nötig, was von Auerswald durchgeführt wird.
  5. Die Nummern: Hier kann man 0-9, *# verwenden und indem man einfach etwas abwartet (auf einen Signalton) auch eine Pause.
    Nach Eingabe der Nummer legt man das Telefon auf und muss für weitere Einstellungen neu anrufen. Immerhin ist es dann nicht nötig, vorher draußen 5 Sekunden zu drücken.

Fazit

Deutlich besser als die Telegärtner aber nur unwesentlich teurer (geht auch unter/um 200 EUR).
Ein Schaltmodul kostet ca 35 EUR.

Wer also was neues sucht, das schön aussehen, gut funktionieren und ggf auch noch klein und bezahlbar sein soll ist hier gut bedient.

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